Mit diesem Tagebuch habe ich wegen meiner Ma begonnen, die 2007 an ALS (Amyotropher Lateralsklerose) erkrankte, um den Verlauf zu dokumentierten. Vorher war sie topfit, sportlich und attraktiv. Sie ist jetzt 60, inzwischen vollständig gelähmt, kann seit 3 Jahren nicht sprechen, wird über eine Magensonde ernährt. Dabei funktioniert das Gehirn jedoch 1 A. Hinzu kam vor gut zwei Jahren die völlige Erblindung durch Grauen Star, Operationen waren erfolglos, weswegen nun seit einem knappen Jahr für sie keine Möglichkeit der Kommunikation besteht, denn gelähmte ALS-Patienten verständigen sich eigentlich mit Augensteuerung! Seit anderthalb Jahren ist sie nun mit einer ihrer Katzen im Pflegeheim.

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Mittwoch, 18. Mai 2011

Mein Blog muss umziehen!

Damit wir uns nicht mehr dauernd auf dem Account meines Mannes ins Gehege kommen, musste ich mir nun endlich einen eigenen Account zulegen.
Meine ganzen Blog-Designeinrichtungen sind dann sicher erst mal weg. Meine Verfolgungen und Verfolger logischerweise auch, aber es muss eben sein...

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Vielleicht mag sich der eine oder andere wieder bei mir einklinken, aber ich will mir mal nicht zuviel einbilden...
Ein paar Posts (einige der ältesten sowie die letzten) lasse ich noch stehen, damit man weiß, worum es ging in meinem Blog...

Montag, 16. Mai 2011

Mein kleiner Bruder

ist Papa! Es ist ein Sonntagskind geworden; soeben erreichte uns die Mail mit - leider etwas unscharfen - Bildern. Mattes heißt der kleine Mann und er erblickte gestern das Licht der Welt um 21:57 Uhr.

Ich habe meinem Bruder gesagt, dass er morgen mal im Heim anrufen soll und es der Ma sagen, die wartet doch schon sehnsüchtig...

Freitag, 13. Mai 2011

Drei am Donnerstag

... gibt es eigentlich jeden Donnerstag, doch zum ersten Mal bin ich animiert, diese 3 Fragen spontan zu beantworten. Und Beethovens Egmont Overture passt mir da genau...

1. Gibt es ein Erlebnis aus deiner Vergangenheit, mit dem (oder dessen Folgen) du noch nicht zu leben gelernt hast?

Ich kann immer noch nicht verstehen, wieso meine Ma an einer solch schrecklichen Krankheit leiden muss, und niemand ist dazu bereit, sie von ihren Leiden zu erlösen, obwohl sie schon lange kein Leben mehr hat, sich selbst aber nicht durchringen konnte, ihr Leben selber zu beenden, als es ihr noch möglich war. Ich kann es nicht begreifen und leide jeden Tag darunter, dass sie so weiterleben muss, obwohl sie es so nie wollte.

2. Was tust du, wenn du mal bedrückt bist?

Ich kann die Tränen nicht immer unterdrücken, bin aber absolut froh, dass ich meine intakte kleine Welt habe, in der ich mich wohl fühle und die mir den nötigen Halt gibt.

3. Bist du nachtragend?

In der Hinsicht, dass ich das System nicht nachvollziehen kann, in dem Tiere menschenwürdiger behandelt werden, schon.

Die Katze, die meine Mutter mit ins Heim nehmen durfte, hatte wieder - trotz Beinamputation - einen neuen großen Tumor und wurde kürzlich anstandslos eingeschläfert. Tiere müssen da nicht leiden. Meine Ma hätte gut und gerne gegen Ende letzten Jahres eingeschläfert werden können, und es wäre für sie nicht so quälend, wie es jetzt geworden ist. Für sie und für alle anderen Beteiligten auch - aber sie ist zäh...

Das ist meine Art, nachtragend und anklagend zu sein.


Danke an die KrümelmonsterAG